Beim Sühne-Rosenkranz betrachtet man ganz bewusst die Leiden Jesu und verbindet sich sozusagen mit seinen Leiden, um Sühne (Wiedergutmachung) für die Sünden anderer oder der eigenen zu leisten.
Als Zusatz wird wird folgendes Geheimnis bei allen fünft Gesätzchen gebetet:
Durch Deinen Tod und Dein Heiliges Blut bekehre die Sünder, rette die Sterbenden, erlöse die Armen Seelen aus dem Fegefeuer, heilige die Priester, Ordensleute und Familien.

Schritt (a): Gebet beginnen und Anfangsgebete
Beginne mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Begebe dich bewusst in die Gegenwart Jesu und wisse, dass du seine Gnade brauchst um gut beten zu können.
Apostolische Glaubensbekenntnis:
Nun spreche das Glaubensbekenntnis:
„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, / hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, / aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; / von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. / Ich glaube an den Heiligen Geist, / die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, / Vergebung der Sünden, / Auferstehung der Toten / und das ewige Leben. / Amen.“
Ehre sei dem Vater und Vater unser
Bete danach ein ehre sei dem Vater und ein Vater unser:
Ehre sei dem Vater:
„Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.“
Vater unser:
„Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.“
Drei Gegrüßet seist du Maria – Glaube, Hoffnung und Liebe
Nach dem ersten „Vater unser“ bete für die drei göttlichen Tugenden – Glaube, Hoffnung und Liebe. Hierfür werden bei den drei schwarzen Perlen jeweils ein „Gegrüßet seist du Maria“ gebetet mit folgenden Zusätzen:
- Bei der ersten Perle: (…) Jesus, der in uns den Glauben vermehre.
- Bei der zweiten Perle: (…) Jesus, der in uns die Hoffnung stärke.
- Bei der dritten Perle: (…) Jesus, der ins und die Liebe entzünde.
GEGRÜSSET SEIST DU, MARIA:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus <Zusatz für Glaube, Hoffnung oder Liebe>.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Schritt (b): Ehre sei dem Vater, o mein Jesus und Vater unser
Bete bei den roten Perlen ein „Ehre sei dem Vater“, ein „o mein Jesus“ und ein „Vater unser“.
Info: bei der letzten roten Perle endet das Gebet mit „o mein Jesus“ – du musst das „Vater unser“ nicht mehr beten.
Ehre sei dem Vater:
„Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.“
O mein Jesus:
„O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden,
bewahre uns vor dem Feuer der Hölle,
führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene,
die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“
VATER UNSER:
„Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.“
Schritt (c): 10x Gegrüßet seist du Maria mit Zusatz
Für die Reihe mit den 10 schwarzen Perlen wird jeweils ein „Gegrüßet seist du Maria“ gebetet mit dem Zusatz:
Durch Deinen Tod und Dein Heiliges Blut bekehre die Sünder, rette die Sterbenden, erlöse die Armen Seelen aus dem Fegefeuer, heilige die Priester, Ordensleute und Familien.
GEGRÜSSET SEIST DU, MARIA:
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus. Durch Deinen Tod und Dein Heiliges Blut bekehre die Sünder, rette die Sterbenden, erlöse die Armen Seelen aus dem Fegefeuer, heilige die Priester, Ordensleute und Familien. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“
Schluss: Kreuzzeichen und Stille
Zum Schluss machst du das Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wenn es passt, verweile noch etwas bei Jesus und verbringe weiter Zeit mit ihm (in Stille). Man könnte sagen das Gebet wirkt nach und Jesus arbeitet in der stillen Zeit noch an dir, wenn du es zulässt.
Entstehung und Geschichte des Sühnerosenkranzes
Der Sühnerosenkranz – häufig auch Sühne-Rosenkranz, Rosenkranz der Sühne oder Atonement Rosary genannt – ist eine vergleichsweise junge Gebetsform. Seine Wurzeln reichen in die Nachkriegsjahre der 1950er-Jahre zurück, als der österreichische Benediktiner Pater Bernhard (OSB) während wiederholter Exerzitien bei Kamaldulenser-Einsiedlern um ein wirksames Gebet der Wiedergutmachung bat. In einer intensiven Gebetsnacht erhielt er nach eigenen Worten „inneren Antrieb“, an jede Ave-Maria-Perle eine kurze Bitte um Bekehrung der Sünder, Rettung der Sterbenden und Erlösung der Armen Seelen anzufügen. Noch im selben Jahr stellte er den Text erstmals seiner Kloster-Gemeinschaft vor, wo er sofort Anklang fand.
Parallel erzählt eine ältere volkstümliche Überlieferung, dass ein unbekannter Eremit Gott um eine Gebetsweise bat, „um für die Übel der Zeit würdig Sühne und Buße zu tun“. Daraufhin habe er die heute charakteristische Struktur mit Vaterunser, zehn Ave Maria und dem Einschub „…bekehr die Sünder, rette die Sterbenden…“ empfangen. Diese Legende unterstreicht die kontemplative Herkunft des Gebetes und erklärt, warum es von Beginn an in stillen Hauskapellen und Einsiedeleien verbreitet wurde.
- 1955 – 1958: Erste gedruckte Gebetszettel gelangen durch P. Bernhards Krankenhausdienst in Kreise der Krankenseelsorge; Krankengottesdienste werden zum Motor seiner Verbreitung.
- 1960er-Jahre: Geistliche Bewegungen wie die „Ritter der Unbefleckten“ übernehmen den Sühnerosenkranz in ihr Apostolat; Gebetsrunden entstehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
- 1980er ff.: Übersetzungen ins Italienische, Portugiesische und Spanische lassen das Gebet bis nach Lateinamerika wandern; Radio- und Gebetszettelaktionen der Pater-Pio-Familie befördern die weltweite Bekanntheit.