Betrachtung zum schmerzhaften Rosenkranz – Serie 2 (RSK)

Die folgenden Betrachtungen entstammen dem Faltblatt „Schmerzhafter Rosenkranz – Serie 2“ der Gebetsgemeinschaft Rosenkranz-Sühnekreuzzug. Vielen Dank und Gottes Segen für die Bereitstellung der Betrachtungen. Das gesamte Faltblatt kann über www.rsk-ma.at/kontakt bezogen werden.

Mutter Maria traurig mit Dornenkrone in der Hand - Flyer Cover Betrachtung schmerzhafter Rosenkranz RSK

1. Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat.

Lk 22, 39-46
Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet! Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm (neue) Kraft. Und er betete in seiner Angst noch inständiger, und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. Nach dem Gebet stand er auf ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.

Jesus ringt mit der Todesangst; er ist ja auch wahrer Mensch. Zwar wird ihm die Angst nicht genommen, aber er kann sie betend durchstehen. Die Ölberg-Szene ist eine dringende Aufforderung zum Gebet, besonders, wenn das Leid zur Versuchung wird, das Vertrauen auf Gott zu verlieren; doch schon den alltäglichen Versuchungen sollte man durch ein Gebet widerstehen.

  • Ernstnehmen der letzten Vaterunser-Bitte: „Führe uns nicht in Versuchung“1Die Formulierung dieser Bitte ist missverständlich: nicht Gott führt in Versuchung, sondern er wird gebeten, uns in der Versuchung beizustehen. 
  • Fürbitte für diejenigen, die unter Ängsten (Depressionen), besonders der Todesangst leiden

2. Jesus, der für uns gegeißelt worden ist.

Mk 15, 15; Lk 6, 27-29a

Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufriedenzustellen, Barrabas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.

Euch, die ihr mir zuhört, sage ich. – Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch mißhandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin.

Oft waren die Lederriemen mit Bleikugeln oder Schafknöchelchen versehen, die die gegeißelten Körperstellen völlig wundschlugen, ja manchmal brach man bei der Geißelung den Opfern Schlüsselbein oder Rückenwirbel. „Sie waren von Geißeln zerfleischt, daß es dem Henker davor ekelte. Bei manchem waren die Eingeweide im Leib zu sehen.“ So wurde die furchtbare Tortur der Geißelung beschrieben.

Jesus an der Geißelsäule: Vorbild der Geduld und Feindesliebe.

  • Tägliches Gebet für die Feinde
  • Bitte um Geduld im Leid und mit den Mitmenschen

3. Jesus,der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.

Mt 27, 27-31a

Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.

Jesus als Spottfigur: einen verblichenen roten Soldatenmantel um die wunden Schultern, eine Dornenkrone auf den Kopf, ein Rohr in den Händen. Die Soldaten beugen zum Hohn die Knie, schlagen Jesus mit dem Rohr aufs Haupt und spucken ihm ins Gesicht: „Sei gegrüßt, König der Juden!“ 

Diese Szene macht deutlich, was das ganze Leben Jesu war: eine unbegreifliche Erniedrigung. „Er erniedrigte sich und wurde gehorsam bis zum Tod…“ (Phil 2, 8).

  • Verspottung Jesus heute: durch ungerechte und lieblose Kritik an der Kirche; durch Gedankenlosigkeit und Unglauben dem Allerheiligsten Sakrament gegenüber
  • Verspottung Jesu heute: durch jede Form der Herabsetzung des Mitmenschen

4. Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.

Mt 27, 31b-33
Dann führten Sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen.

Der Kreuzweg war zwar nur etwa 300 Meter lang, aber Jesus war von den vorangegangenen Martern so erschöpft, daß die Soldaten Simon von Zyrene zwingen mußten, Jesus das Kreuz abzunehmen.

Wirkliche Gemeinschaft mit Jesus kann man nur haben, wenn man – wie Simon – das Kreuz aufnimmt: „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig“ (Mt 10, 38).

Jesus konnte sein Kreuz nicht alleine tragen. Wie viel mehr brauchen die Menschen die Hilfe anderer.

  • Bereitschaft, Kreuzträgern zu helfen. (Wir könnten an Menschen unserer Umgebung denken, aber auch an die verschiedenen weltweiten Nöte, wie Hunger, Verfolgung, Krieg, Unterdrückung…)
  • Bereitschaft, das eigene tägliche Kreuz anzunehmen

5. Jesus, der für uns gekreuzigt worden ist.

Mt 27, 45-50
Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: Laß doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.

Die Kreuzigung war die grausamste und schändlichste Hinrichtungsart, die das Altertum kannte. Zunächst wurden die Hände am Querbalken angenagelt: Die großen Nägel wurden durch die Handwurzel getrieben, Blut quoll aus den Wunden, ein Zittern ging durch den gemarterten Leib. Dann wurde Jesus mittels des Querbalkens am eigerammten Kreuzespfahl hochgezogen, die Füße wurden angenagelt. Nun hing der Gekreuzigte zwischen Himmel und Erde. Um den Preis schrecklicher Zerreißungen versuchte er, sich auf den Füßen aufzurichten, um atmen zu können. Dazu kam – bedingt durch den großen Blutverlust und die Hitze – ein entsetzlicher Durst. Allmählich ließ die Spannkraft nach, der Körper sank zusammen und färbte sich bläulich. Immer schwerer wurde das Atmen, bis endlich der Erstickungstod eintrat.

  • Betrachtung des furchtbaren Kreuzestodes Jesu, „der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat“ (vgl. Gal 2, 20)
  • Gläubige Teilnahme an der Eucharistiefeier, denn „die Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie bedeutet…nicht nur die Gegenwart seiner Person, sondern auch die Gegenwärtigsetzung seines Kreuzesopfers“
  • Freitagsopfer im Gedenken an den Todestag Jesu