Betrachtung freudenreicher Rosenkranz – Serie 3 (RSK)

Die folgenden Betrachtungen entstammen dem Faltblatt „Freudenreicher Rosenkranz – Serie 3“ der Gebetsgemeinschaft Rosenkranz-Sühnekreuzzug. Vielen Dank und Gottes Segen für die Bereitstellung der Betrachtungen. Das gesamte Faltblatt kann über www.rsk-ma.at/kontakt bezogen werden.

Die Verkündigung von Carl Heinrich Bloch

1. Jesus, den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast.

Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.
(Lk 1, 31-38)

Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel…
(Weish 18, 14)

Das größte Ereignis der Geschichte, das Kommen Jesu in unsere Welt, vollzog sich in der Stille. Gottes Geist wirkt meist in der Stille.

  • Bitten wird Maria, die Frau des Schweigens und des Zuhörens, daß wir lernen, die Stille zu suchen und ruhig zu werden; denn in der Stille kann der Heilige Geist seine Flügel ausbreiten. 

2. Jesus, den du, o Jungfrau, zu Elisabet getragen hast.

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Selig ist die, die geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
(Lk 1, 39-40.41b-43.45)

Mit Gottes Verheißungen macht sich Maria auf den Weg; sie bewahrt Gottes Wort in ihrem Herzen und sinnt darüber nach.

  • Bitten wir Maria, sie möge uns helfen, Gottes Wort im Herzen zu bewahren und darüber nachzudenken.

3. Jesus, den du, o Jungfrau, (zu Betlehem) geboren hast.

Der Engel aber sagte zu den Hirten: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, er ist der Messias, der Herr.
(Lk 2, 10-11)

Die Hirten antworten dem Aufruf zur Freude: „Sie rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten.“ (Lk 2, 20)

  • Bitten wir Maria um Freude bei der Feier des Kommens Jesu, der heiligen Eucharistie. (Dies setzt allerdings eine entsprechende Vorbereitung voraus!)

4. Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.

Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
(Lk 2, 22b-24)

Maria und Josef weihen Gott ihr Liebstes, Jesus, ihr Kind. Sollten wir nicht darüber nachdenken, wie wir in ähnlicher Gesinnung der Aufforderung der Heiligen Schrift nachkommen: „Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen…“ (Röm 12, 1)

  • Bitten wir Maria, die Bedeutung des Opfers zu erkennen: das kleinste Opfer in Vereinigung mit Jesus Gott dargebracht, kann uns selbst und anderen Gnade erwirken: „eine Stecknadel aus Liebe aufheben, kann einen Sünder bekehren.“ (Theresia von Lisieux)

5. Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.
(Lk 2, 48-50.51b)

Maria hat so manches im Leben ihres Sohnes nicht verstanden. Sie hat es nicht einfach verdrängt, sondern darüber nachgedacht. Sie konnte warten, bis Gott das Dunkel erhellte. Auch uns ist manches auf unserem Glaubens- und Lebensweg dunkel. Wir sollen es nicht ignorieren oder gegen Gott protestieren, sondern um Licht ins Dunkel bitten.

  • Bitten wir Maria um Licht für unseren „Pilgerweg des Glaubens“.