Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen

„Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.“

Wir begrüßen Maria, so wie der Erzengel Gabriel Maria begrüßt hat: „Sei gegrüßt, du Begnadete“ (Lukas 1, 28). Mit diesem Gruß begeben wir uns bewusst in die Gegenwart Marien, die voll der Gnade Gottes ist. Sie ist als Geschöpf vollkommen von ihm erfüllt – von seiner Liebe, seiner Barmherzigkeit und all seiner Herrlichkeit. Der Engel sieht beim Anblick Mariens die Schönheit Gottes durch sie hindurch scheinen. Wir können nur erahnen mit welcher Verehrung der Engel vor sie getreten ist, da sie ja ganz voll von der Gnade Gottes war und der Engel auch wusste aus welchem Grund er Maria besuchen sollte – sie sollte die Mutter Gottes werden. Wenn wir also zu Maria gehen, begeben wir uns immer auch in die Gegenwart Gottes, der bei ihr ist: „(…) der Herr ist mit dir“ (Lukas 1, 28). Das bedeutet, dass wenn wir uns Maria zuwenden, dass wir uns gleichzeitig auch immer dem Herrn zuwenden, der mit ihr ist. Wie Kindern dürfen wir zu Maria gehen, denn Jesus selbst hat sie uns ja als Mutter gegeben: „Siehe, deine Mutter!“ (Johannes 19, 27). Wenn wir sie also grüßen, dann als Kinder, die zu ihrer himmlischen Mutter kommen, bei der sie die Liebe Gottes und seine Barmherzigkeit erfahren.

„Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.“

„… Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes“ (Lukas 1,41-42). Und Elisabet die ja vom Heiligen Geist (Gott) erfüllt war macht die Verehrung Marien einen Vers weiter noch deutlicher: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ (Lukas 1, 43) Welch Ehre ist es, dass die Mutter unseres Gottes, auch zu jedem von uns kommt, um uns ihren Sohn zu bringen? Welch Ehre ist es, dass sie zu uns kommt und mit ihr unser Gott, der ja mit ihr ist (vgl. Lukas 1, 28) und der ja auch die Frucht ihres Leibes ist.

Wenn nun jemand sprechen würde: „Seht, dort ist die Mutter des Schöpfers, des Schöpfers, der das ganze Universum gemacht hat!“ Welch große Ehrfurcht hätten die Menschen wenn sie diese Wahrheit ganz klar betrachten würden? Welch Ehre und welcher Respekt gebührte der Frau, die die Mutter unseres Schöpfers ist? Niemand würde zweifeln, dass sie heilig ist unter den Frauen.

Gott ist die Quelle ihrer Heiligkeit und der selbe Gott ist auch die Frucht ihres Leibes – er ist Quelle und Frucht ihres Lebens zugleich. Deshalb wird Gott durch die Heiligkeit Mariens geehrt und verherrlicht, denn er hat es ja so gewirkt und nicht ein einfacher Mensch. Wenn wir also Maria mit diesen Worten Ehren, dann ehren wir Gott für das was er getan hat und wir ehren Jesus, der die Frucht Gottes in Mariens Leben ist.

„Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.“

Es ist wichtig sich bewusst zu machen, was in diesem kleinen Satz vor sich gehen soll. Wir bitten Maria, die ganz Heilig ist; die die Mutter unseres Schöpfers ist, für uns zu beten. Gott gefällt es sich durch Maria zu offenbaren. Durch sie ist er Mensch geworden und durch sie schenkt er uns jetzt weiterhin seine heilig machende Gnade. Wir hingegen sind arme Sünder, die aus sich heraus (aus eigener Kraft) mit Sicherheit verloren gehen würden, wenn wir nicht die Hilfe des Himmels erhalten würden, um so fähig zu werden die Gnade Gottes anzunehmen und dadurch am Ende heilig zu sein. Demütigst sollten wir vor Maria erscheinen mit dem Wissen das wir (ihre) Hilfe brauchen, um am Tag des Gerichts bestehen zu können. Unterwerfen wir uns lieber der Mutter, die schon den Heiland begleitet hat, sodass sie auch uns zur Heiligkeit begleitet und uns die nötigen Gnaden erbittet, die wir so dringend brauchen.

„Maria, bitte für uns.“