Betrachtungspunkte

Betrachtungspunkt 1: Maria, ein Sinnbild der Reinheit

Bibelstelle:
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt, die mit einem Mann namens Joseph aus dem Haus Davids verlobt war. (Lukas 1,26)

Betrachtung:
Die Menschen warten zu dieser Zeit auf den Messias, der sie erlösen wird. Gott möchte, dass Maria die Mutter des Retters wird. Er sendet seinen Engel vorweg, um Maria diese Botschaft zu überbringen und um ihr Einverständnis zu bekommen. Gott geht auf die Menschen zu (er kommt ihnen entgegen), um sie zu retten. Der göttliche Samen, der gepflanzt werden soll, muss in einen fruchtbaren Boden (rein und sündenlos) eingesetzt werden, damit er wachsen und gedeihen kann. Deshalb hat der Vater Maria gewählt, die Jungfrau (die Reine, die Sündenlose), denn in ihr nimmt er gerne Platz. Wie könnte denn auch das göttliche Wachsen, wenn der Boden von der Sünde verseucht und giftig wäre? Die Jungfrau Maria ist uns ein Sinnbild der Reinheit. Das Sündenlose Leben ist die Basis für das Wirken Gottes in uns und anderen Menschen.

Fragen zum Betrachten:

  • Glaube ich, dass Gott auch mir entgegenkommt und den übernatürlichen Samen des Heiligen Geistes in meinen Garten einpflanzen möchte?
  • Bemühe ich mich für Gott rein zu sein (auch durch Beichte, um Bitten nach wahrer Reue, tägl. Gewissenerforschung…)?
  • Habe ich den festen Entschluss nicht mehr zu sündigen und mein Leben Gott zu schenken?

Frucht der Betrachtung:
Wir bitten um: Bemühung um Reinheit (Sündenlosigkeit)

Betrachtungspunkt 2: Maria, die Demütige

Bibelstelle:
Der Engel trat bei ihr ein und sprach: „Gegrüßet seist du, voll der Gnade; der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen.“ 29 Sie erschrak über die Rede und dachte nach, was dieser Gruß wohl bedeute. (Lukas 1,28-29)

Betrachtung:
Maria erschrak über den Ausspruch des Engels: „Gegrüßet seist du, voll der Gnade;…“. Sie ging nicht davon aus, dass sie die größte Heilige aller Zeiten sein wird sondern war erschrocken und dachte über die Worte nach. Die Heilige Jungfrau war ganz demütig, so wie es Gott gefällt.

Fragen zum Betrachten:

  • Denke ich, dass ich vor Gott etwas besonders bin?
  • Erhebe ich mich in meinen Gedanken selbst?
  • Oder bin ich demütig wie die Heilige Jungfrau, die nichts erwartet?

Frucht der Betrachtung:
Tugend der Demut

Betrachtungspunkt 3: Maria, voll der Gnade

Bibelstelle:
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. (Lukas 1,30)

Betrachtung:
„Gegrüßet seist du, voll der Gnade…“: Unsere Heilige Mutter war voll der Gnade Gottes. Ihre Heiligkeit ist ein Geschenk Gottes, welches sie angenommen hat. Auch wir dürfen die Gnaden Gottes in unserem Leben annehmen.

Fragen zum Betrachten:

  • Bin ich bereit mich von meinem Ego und der Welt zu trennen, um mich von Gott füllen zu lassen?
  • Bin ich bereit leer zu sein, damit er mich füllen kann?
  • Vertraue ich auf mich selbst oder auf Gott?

Frucht der Betrachtung:
Annahme der Gnade Gottes

Betrachtungspunkt 4: Maria, die Mutter Gottes

Bibelstelle:
31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (Lukas 1,31-32)

Betrachtung:
Maria soll die Mutter dieses Königs sein und wird von Gott auserwählt. Als würde der Engel zu ihr gesagt haben: „Du sollst die Mutter Gottes sein.“ Welch große Aufgabe für diese damals so junge Frau.

Fragen zum Betrachten:

  • Ist es mein Verlangen meine gottgewollte Berufung zu leben?
  • Hat mir Gott meine Berufung noch nicht offenbart, harre ich demütig, wartend, liebend, betend, geduldig auf seine Offenbarung?
  • Oder schaffe ich mir meine eigene Berufung und tue meinen eigenen Willen?

Frucht der Betrachtung:
Annahme der gottgewollten Berufung

Betrachtungspunkt 5: Jesus der ewige Herrscher

Bibelstelle:
33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (Lukas 1,33)

Betrachtung:
Der Engel kündigt Maria die ewige Herrschaft Jesu an. Die Ausbreitung dieses Reiches beginnt hier auf Erden. Es ist eine Herrschaft, in der das Böse keinen Platz mehr hat und die Liebe Gottes alles durchdringt. Alles Leid wird vergangen sein.

Fragen zum Betrachten:

  • Bin ich voller Freude, wenn ich an die Herrschaft Jesu denke?
  • Ersehne ich mir das Reich Gottes?
  • Gibt es in mir ein anderes vorherrschendes Verlangen außer das Verlangen nach dem Reich Gottes?

Frucht der Betrachtung:
Freude über Offenbarung Jesu und das kommende Reich

Betrachtungspunkt 6: Marias Glaube an das Wort Gottes

Bibelstelle:
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? 35 Der Engel antwortete ihr: Der Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36 Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. 37 Denn für Gott ist nichts unmöglich. (Lukas 1,34-37)

Betrachtung:
Trotz der unendlichen Größe dieser Aufgabe erhebt sie keinerlei Wiederspruch. Sie fragt nur: „Wie wird das geschehen…?“, da sie sich anscheinend der Keuschheit verpflichtete. Der Engel offenbart ihr, dass auch Elisabeth – die als unfruchtbar gilt – einen Sohn empfangen hat und das bei Gott nichts unmöglich ist. Gott selbst wird Vater dieses Kindes sein und Maria seine Braut. Ein fast unglaubliches Wunder soll geschehen, doch Maria glaubt.

Fragen zum Betrachten:

  • Glaube ich wirklich an das Wort Gottes (die Bibel und das Lehramt der Kirche)?
  • Bitte ich Gott inständig darum mir den wahren Glauben zu schenken?
  • Bin ich bereit dazu auch Wunder anzunehmen, die nicht im Ermessen unseres menschlichen Verstandes liegen?

Frucht der Betrachtung:
Tugend des Glaubens (Vertrauen auf das Wort Gottes)

Betrachtungspunkt 7: Marias Ja zu Gott

Bibelstelle:
38 Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. (Lukas 1, 38)

Betrachtung:
Maria wusste, dass es nicht leicht sein wird, die Mutter Gottes zu sein. Die Menschen werden viele verschiedene Dinge erzählen, wenn eine Jungfrau plötzlich schwanger ist. Was wird Josef denken und sagen, wenn Jesus in ihr heranwachsen wird? Auf all das hat sie nur eine Antwort: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.“ Maria gibt ihr vollkommenes JA zu Gott und seinem Willen, auch wenn dies bedeuten würde von der Welt verachtet zu werden und Leid auf sich zu nehmen.

Fragen zum Betrachten:

  • Sage ich in allen Lebensbereichen (kompromisslos) JA zu Gott?
  • Ist es mir wichtiger Gott zu gefallen als meinen Mitmenschen?
  • Und bin ich bereit Demütigungen auf mich zu nehmen, um Gott zu verherrlichen?
  • Ist es Gottes Wille den ich tun möchte, auch wenn die Welt es eventuell nicht verstehen wird?

Frucht der Betrachtung:
Die vollkommene Annahme des Willen Gottes